Der VfL Bochum hat einen anonymen Hinweis erhalten, dass es in den 1980er- und 90er-Jahren im Rahmen von Jugendfreizeiten des Clubs zu Übergriffen gekommen sein soll. Hans-Peter Villis, Vorstandsvorsitzender des VfL Bochum, wird dazu in einer entsprechenden Pressemitteilung zitiert, dass der Verein die im Raum stehenden Vorwürfe sehr ernst nehme, obwohl sie weit in der Vergangenheit liegen.
Der VfL Bochum habe umgehend verschiedene Maßnahmen für eine transparente Aufklärung ergriffen und handele so im Einklang mit seinem Leitbild und den Werten einer guten Unternehmensführung. Neben dem Austausch mit der Polizei und der Einleitung einer internen Untersuchung hat der Club nach eigener Aussage eine externe Hinweisstelle eingerichtet, an die sich Betroffene wenden können, selbstverständlich auch anonym.
Die Funktion als externe Hinweisstelle nimmt der unabhängige Bielefelder Vertrauensanwalt Dr. Carsten Thiel von Herff wahr. Martin Volpers, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender des VfL Bochum, sagt: "Als Vertrauensanwalt unterliegt Thiel von Herff keinerlei Anweisungen durch sein Mandat, sprich: durch den VfL."
Wie Thiel von Herff in der aktuellen Angelegenheit vorgeht und wie sich Betroffene an ihn wenden können, wird auf der VfL-Homepage (www.vfl-bochum.de/de/verein/ueber-den-vfl/organigramm-und-anschriften) erläutert.
Der VfL Bochum weist in seiner Mitteilung darauf hin, dass Meldemöglichkeiten von Verdachtsfällen, unabhängig davon, wie lange sie zurückliegen, bereits im 2019 vorgestellten präventiven Kinderschutzkonzept des Klubs verankert sind. Diese Meldemöglichkeiten würden nun um den externe Hinweisstelle erweitert.
2022 hatte der VfL zudem als erster Fußball-Bundesligist und als erste Sportorganisation Deutschlands überhaupt eine Entsprechenserklärung zum Sports-Governance-Kodex abgegeben. Im gleichen Jahr wurde der VfL für seine Leistungen im Bereich "Governance" mit dem "Responsible Sports Award" ausgezeichnet.